Kroatien Roadtrip

von Nora

Wir haben uns einen VW T3 Bulli gemietet und sind zu zweit von Berlin bis nach Dubrovnik gefahren – 4000 Km. Zwei Wochen Kroatien Roadtrip: Immer an der Küste entlang mit dem Blick auf wunderbar klares Meer, unzählige Inseln und schroffe Felsen. Es war einer der schönsten Urlaube, die ich bis jetzt erleben durfte. Es war ein Abenteuer (Kommt der Bulli denn da hoch? Er hat doch nur 62 PS und ächzt schon ganz schön!) mit den tollsten Ausblicken (Heckklappe auf – Meerblick) und abwechslungsreichster Natur (exotische Inseln – hast du die Schlange/Spinne/Echse gesehen?! – kahle Felsen und riesige Wasserfälle).

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Ich habe meine schönsten Bilder herausgesucht und vielleicht weckt es ja bei dem ein oder anderen die Abenteuer- und Reiselust. Dazwischen findet ihr unsere einzelnen Trips mit den Links zu unseren liebsten Orten und Campingplätzen. Die meisten Campingplätze hatten wir vorab reserviert, immer mit der Option einen Tag vorher noch absagen zu können und ohne eien Anzahlung machen zu müssen. Den Bulli haben wir übrigens bei Felix von Rent-a-bulli gemietet.

Tag 1: Berlin – München

Voll bepackt ging es gleich nach der Arbeit zu Felix und wir haben unseren Bulli abgeholt. Nach einer einstündigen Einweisung in Öl-Check, Wasser- und Gastank sowie Markisen- und Küchenbenutzung waren wir schon auf dem Weg nach München. Mit gemütlichen 100 Km/h ging es dann nach München, obwohl jeder Hang ein kleines Abenteuer war und wir von LKW und Fernbussen überholt wurden. Übernachtet haben wir bei Freunden – Danke Vali & Hubi!

 

Tag 2: München – Sveti Juraj

Nach einem hervorragenden Frühstück in der Loretta Bar ging es weiter durch Österreich und Slowenien nach Kroatien.  Für die Maut haben wir für Hin- und Rückweg insgesamt etwa 70€ bezahlt (Autobahnmaut in beiden Ländern plus Tunnel/Pass-Maut). Die Fahrt an sich durch die Alpen und Landschaften war schon ein Highlight. Außerdem zeigten sich schon die ersten Vorteile mit dem Bulli unterwegs zu sein: kalte Getränke, Kleiderschrank griffbereit genauso die Snacks. Spät abends kamen wir dann in Camp Ujča in Sveti Juraj an. Ein kleiner Campingplatz direkt am Meer mit eigenem Strand und sehr nettem Team.

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Tag 3: Sveti Juraj – Zadar

Morgens wurden wir mit dem tollsten Ausblick für den langen Ritt am Vortag belohnt: Vorhänge auf und drei Meter entfernt lag uns das klare Meer und der blaue Himmel vor den Füßen, traumhaft!

Nach einem gemütlichen Frühstück und den ersten Schwimmzügen ging es weiter gen Süden in einen Ort bei Zadar, Rtina. Auf der Fahrt wurde uns erst bewusst, was wir wohl am Vorabend auf der Küstenstraße von Rijeka aus verpasst haben müssen. Die Straße geht direkt an der Küste entlang, also wirklich direkt. Nur, wenn man an Orten vorbei kommt trennen die kleinen Häuser die Straße vom Meer. So schlängelten wir uns an aufregenden Serpentinen an den Hängen entlang, immer mit dem Blick auf die umliegenden Inseln. Nachmittags in Zadar kamen wir auf unserem Camping Platz Camp Miocic an. Auch dieser war direkt am Meer mit eigenem Strand gelegen. Nur wollte uns der Besitzer etwas gutes tun und bot uns ein schattiges Plätzchen unter einem Bastdach an, unter das unser Bulli leider nicht passte. Das merkten wir allerdings auch erst als wir beim Rauffahren ein lautes Brechen hörten und wir das Dachfenster eingedrückt hatten. Dank Gaffertape konnten wir ein größeres Unglück abwenden, aber unsere Urlaubskasse hat dieser kleine Unfall etwas mehr belastet als geplant.

Abends fuhren wir noch nach Zadar, eine sehr schöne kleine Stadt direkt am Meer.

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Tag 4: Zadar – Dugi Otok

Wieder nach einem sehr leckeren Frühstück und einer Abkühlung im Meer ging es endlich auf eine der kleinen Inseln (juhu Fähre fahren!). Es gibt diese super Website die einem das Fährennetz und die Preise sogar auf deutsch erklärt. Nach einer herrlichen Fahrt kamen wir auf einer der schönsten Inseln an, auf denen ich bisher war: Dugi Otok.

Wir hatten uns auch hier vorher im Internet einen Campingplatz herausgesucht. Wir hatten wieder einen Platz direkt am Meer, sodass wir nur aussteigen und ins Meer hüpfen brauchten.

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Tag 5: Dugi Otok

Wie schon gesagt, ist Dugi Otok eine der schönsten Inseln, die ich bisher gesehen habe und morgens die Heckklappe zu öffnen und das türkis-farbene Meer und einen Leuchtturm zu sehen, war einer meiner Highlights. Dafür war der Platz auch nicht ganz günstig, aber allemal wert.

Da wir das erste Mal zwei Nächte geblieben sind hatten wir Zeit für eine größere Wanderung und sind mit dem Bulli in den Süden nach Sali gefahren. Schon allein die Fahrt dorthin versetzt einen in eine exotischere Welt. Im Süden angekommen ließen wir den Bulli auf dem Parkplatz des Naturparks Telašćica stehen und wanderten am Salzsee vorbei zu der steilen Felsenküste bis hin zu einem kleinen sandigen Strand, den wir ganz für uns hatten. Auf dem Rückweg sprangen wir von den nicht ganz so hohen Klippen ins Meer – noch ein Highlight!

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Tag 6: Dugi Otok – Krka Nationalpark

Nach zwei wunderschönen Nächten auf Dugit Otok nahmen wir die Fähre zurück nach Zadar und steuerten den Krka Nationalpark an. Auf einem liebevoll angelegten Holzsteg spazierten wir durch den Wald, vorbei an Mangroven, kleinen Wasserläufen und -fällen und unzähligen Fischen sowie Libellen. Zum Schluss hat man den umwerfenden Blick auf den größten Wasserfall des Park und kann dort sogar schwimmen gehen, was wir auch taten (Oh das ist ja Süßwasser!). Wir waren erst gegen 17 Uhr (Achtung: Kassen schließen tlw. 17 Uhr) dort, sodass die meisten Touristen wohl schon gegangen waren und wir das Naturspektakel noch mehr genießen konnten. Übernachtet haben wir in dem eher zweckmäßigen, aber dafür preiswerten Camp Marina.

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Tag 7: Krka Nationalpark – Primosten – Trogir – Split – Omiš

Am nächsten Tag hatten wir einiges vor: 4 Städte standen auf dem Programm! Wir haben uns letztendlich für die Besichtigung von Trogir und Split entschieden, waren dann aber beim Blick auf Primosten (1. Bild) doch schwer versucht noch einen Stopp hinzuzufügen. Trogir und Split haben uns beide unglaublich gut gefallen. Obwohl sie auch sehr touristisch sind, haben sie ihren mittelalterlichen Charme nicht verloren. Abgesehen von den großen Plätzen, kann man sich doch allein in den vielen verwinkelten Gassen verlieren und immer wieder ins Staunen geraten. Der Nescafé Frappe in Trogir war übrigens on-point!

Abends kamen wir in Omis bei etwas bewölktem Himmel an und entschieden gleich weiter bis zum Campingplatz zu fahren. Die steilen Berge um die kleine Stadt herum sind schon aus dem Bulli heraus beeindruckend. Auf dem Rückweg (Tag 11) sind wir aber dann noch einmal hindurch spaziert. Übernachtet haben wir in Camp Sirena, ein super cooler Campingsplatz, auch wieder mit eignem Strand und von jedem Platz hat man einen tollen Blick auf die Berge und das Meer.

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Tag 8: Omiš – Žuljana (Pelješac)

Von Omis sind wir (natürlich nach dem morgendlichen Schwimmen/Tauchen oder für Hannes, Plantschen) auf die Halbinsel Peljesac in das Fischerörtchen Zuljana gefahren.  Hannes und ich fanden beide diesen Streckenabschnitt am allerschönsten und ein wenig aufregend sind die etwa 7 km die man durch Bosnien Herzegowina hindurchfährt, natürlich auch wieder mit Grenzkontrolle). Abends kamen wir dem herausgesuchten Campingplatz an, der uns dann leider gar nicht gefiel. Kurz entschlossen suchten wir uns bei Google einen Platz ganz in der Nähe und hatten Glück. Camp Vucine war ein totaler Volltreffer, wenn man mal vor der abenteuerlichen Anfahrt zum Platz absieht (ich hatte schon viel Angst, dass unser kleiner Bulli das nicht schafft). Wir hatten einen großen Platz, sehr abgeschottet, der uns jeden Abend einen spektakulären Sonnenuntergang anbot. Wir kamen hier eine Nacht früher an, als wir gedacht hatten und waren zufällig genau rechtzeitig zum Dorffest, bei dem es für alle Dorfbewohner und Gäste bei Livemusik kostenlose Sardinen und Wein sowie eine Fackelprozession mit abschließendem Lagerfeuer gab. Wir konnten unser Glück gar nicht fassen, es war so lecker und es hat sich so richtig angefühlt.

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Tag 9: Žuljana (Pelješac)

Nach über einer Woche Abenteuer haben wir einen Tag Pause eingelegt. Wir sind auf die kleinen vorgelagerten Inseln geschwommen, haben Eis gegessen und die warmen Sonnenstrahlen, das klare Wasser und die Zeit zu zweit genossen.

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Tag 10: Žuljana (Pelješac)

Nach dem einen Tag Pause dachten wir, dass wir das noch einen Tag länger gebrauchen könnten und haben die Vorzüge des kleinen Dorfs genossen. Morgens haben wir uns ein Kanu ausgeliehen und sind auf die andere Seite der Bucht gepaddelt (woah ich bin so schlecht im Paddeln) und haben den Tag mit leckerem Obst und guten Büchern, oder in Hannes Fall den besten Steinen zum Flippen, an uns vorbeiziehen lassen.

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Tag 11: Žuljana (Pelješac) – Dubrovnik – Omiš

Nach zwei Tagen Faulenzen fuhren wir schweren Herzens weiter nach Dubrovnik. Die Strecke immer direkt an den Felsen entlang und der längsten Mauer Europas in von Ston erleichterte den Abschied vom zurückgelassenen Paradies. In Dubrovnik mussten wir uns einmal durch den Stadtverkehr kämpfen, da unser Bulli in kein Parkhaus passte und parkten dann am Ende am Hafen auf der anderen Seite der Stadt. Nach 40 Minuten Fußweg kamen wir in der vollkommen überfüllten Altstadt an. Mir waren es einfach zu viele Game of Throne Souvenirshops und Touristenattraktionen. Wir flüchteten uns in die Seitengassen, aber so richtig genießen konnte ich die eigentlich wunderschöne Stadt nicht. Wir fuhren nachmittags wieder zurück nach Omis in das Autocamp Sirena.

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Tag 12: Omiš

Nach dem turbulenten Besuch in Dubrovnik, legten wir erst einmal wieder eine Pause ein und genossen den Tag am Strand und bummelten durch Omis, wo es leckere Sardellen gab. In Omis hätte man wunderbar Wildwasserrafting machen könne, was wir aber leider zu spät entdeckten.

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Tag 13: Omiš – Nationalpark Plitvicer Seen

Am nächsten morgen starteten wir relativ früh morgens, da wir den Tag im Nationalpark der Plitvicer Seen verbringen wollten. Kaum auf dem Parkplatz angekommen, fing es an zu schütten. Uns kamen die Touristenmengen entgegen und wir versuchten abzuwägen, was wir nun tun könnten. Nach 10 Minuten überlegen, und aus den Ausgängen herausströmenden Besuchermassen hörte es auf zu regnen und wir wanderten bei schönstem Sonnenschein an den türkis-farbenen Seen und aufregenden Wasserfällen und Höhlen vorbei. Der Regen hatte für uns den Park geleert und wir konnten spektakuläre Ausblicke teilweise ganz allein genießen. Übernachtet haben wir auf dem sehr einfach gestalteten Camp Borje, der aus einer großen Wiese besteht auf der man sich den Platz aussuchen kann.

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Tag 14: Nationalpark Plitvicer Seen – Sachsen

Nach einem unglaublichen Gewitter fuhren wir am nächsten Tag wieder zurück. Erst einmal nur nach Sachsen, wo wir Hannes Familie und Oma & Opa besuchten.

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Tag 15: Sachsen – Berlin

Nach einer Bulli-Tour für die Familie ging es dann weiter nach Berlin, wo wir den Bulli schweren Herzens wieder an Felix zurückgaben. Ob wir uns in nächster Zeit einen Bulli kaufen, ist eher unwahrscheinlich, aber ausleihen müssen wir den ganz bald mal wieder!

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Meine Top 5 Kroatien-Highlights:

  • Wandern im Naturpark auf der Insel Dugi Otok
  • Kanufahren auf Peljesac in der Bucht vor Zuljana
  • Bummeln in Split
  • Gegen die Strömung der Krka Wasserfällen schwimmen
  • Wandern um die Plitvicer Seen 

 

Meine Top 3 Campingplätze:

 

Unsere Camping Must Haves:

  • Mückenspray
  • Hut gegen die Sonne
  • Sportschuhe und Flip Flops
  • Kerzen
  • Gaffertape
  • Wäscheleine